Stottern ist eine Unterbrechung des Redeflusses, gekennzeichnet durch unfreiwillige Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen.
Neben dem eigentlichen Stottern können köperliche Mitbewegungen, Anstrengung, Vermeideverhalten und negative Gefühle das Stotterereignis begleiten.
Wenn ihr Kind Anstrengungsverhalten beim Stottern zeigt oder Sie sich besorgt fühlen, können Sie Ihr Kind sofort nach Beginn des Stotterns zu einer Therapie anmelden. Sie dürfen Ihr Kind offen auf sein Stottern ansprechen. Studien haben gezeigt, dass bereits 2 Jährige Kinder gut über ihr Stottern Bescheid wissen und ein offenes Ansprechen des Themas oder eine Therapie keine Verschlechterung der Symptomatik bewirkt, sondern zu einer Verbesserung beiträgt.
Kinderbuchempfehlung: Fröschlein fährt Dreirad vom NatkeVerlag
Egal wie viele Therapien Sie bereits gemacht haben, ob es Ihre erste Therapie ist, ob Sie eine Auffrischung ihrer letzten Therapie benötigen oder Informationen zu einer
bestimmten Therapiemethode haben möchten, Sie können sich jederzeit zu einer Therapie oder einem Beratungsgespräch anmelden. Wir halten ausführliche Informationen zum
Nachteilsausgleich in Schule und Studium sowie Informationen zur Berufswahl und für den Arbeitgeber bereit.
Wir möchten Ihr Kind bei der Entwicklung seiner Sprachfähigkeit mittels Sprach- und Sprechtherapie unterstützen.
Die Therapie findet regelmäßig ein bis mehrmals wöchentlich oder als Intensivblock am Wochenende als Einzel-oder Gruppentherapie in unserer Praxis in Hamburg statt. Inhalte der Therapie werden individuell auf den Patienten abgestimmt und ausführlich besprochen. In unserer Praxis werden überwiegend Elemente der Stottermodifikation und des Nichtvermeidensansatzes angeboten (Van Riper, IMS nach Zückner, KIDS und Mini KIDS nach Sandrieser und Schneider). Das Stottern wird ausführlich analysiert, Angst und Vermeideverhalten abgebaut und Techniken zur Bearbeitung von Stottersymptomen erlernt. Therapieinhalte aus dem Fluency Shaping und andere Therapieinhalte fließen nach dem mehrdimensionalen Baukastenprinzip in die individuelle Therapie ein. Die Therapie integriert das gesamte Umfeld des Stotternden mit ein. So werden zum Beispiel “n-Vivo” Übungen beim Einkaufen oder Telefonieren durchgeführt. Die Einbeziehung von Kindergarten, Schule oder Arbeitgeber ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Wir versprechen keine absolute Heilung vom Stottern! Ziel der Therapie ist ein unangestrengtes, angstfreies und flüssigeres Sprechen bei dem das Stottern kontrolliert werden kann.
Wir handeln nach den Richtlinien der Bundesvereinigung Stotterer Selbsthilfe (bvss), des deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl) und der Interdisziplinären Vereinigung der Stottertherapeuten (ivs).
Weitere Informationen zum Stottern, Stottertherapie und Stottertherapeuten finden Sie hier: www.bvss.de und www.ivs-online.de
Stotternde Schüler haben das Recht auf einen Nachteilsausgleich und Ersatzleistungen für die mündliche Mitarbeit.
Auch in Ausbildung und Studium können individuell vereinbarte Regelungen für mündliche Prüfungen, Referate etc. getroffen werden.
Wir freuen uns, dass wir als Praxis an der Studie der Fachhochschule Münster und der RWTHAachen teilnehmen! Die Studie untersucht stotternde Kinder in der logopädischen Behandlung im Alter von 7-11 Jahren mit der Fragestellung: Prospektive, multizentrische Studie zur Wirksamkeit ambulanter Stottertherapie nach dem Stottermodifikationsansatz KIDS (PMS KIDS).
Auch in Ausbildung und Studium können individuell vereinbarte Regelungen für mündliche Prüfungen, Referate etc. getroffen werden.
Stotternde Kinder zwischen 7-11 Jahren, welche an der Studie teilnehmen, bekommen aktuell sofort in unserer Praxis einen Nachmittagstherapieplatz.
Bei etwa 5 % aller Kinder tritt Stottern auf. Stottern kann ab dem Alter von etwa 2 Jahren beginnen. Vor dem 4. Lebensjahr fängt das Stottern bei der Hälfte dieser Kinder an, bis zum 6. Lebensjahr bei 90% all dieser Kinder. Nach dem 12. Lebensjahr ist nur noch sehr selten mit einem Beginn von Stottern zu rechnen.
Die Symptomatik zu Beginn des Stotterns kann von Anfang an sehr stark ausgeprägt sein, kann sich aber auch schleichend über einen längeren Zeitraum ausprägen. Stottern zeigt typischerweise einen Verlauf in Schüben – symptomarme Phasen wechseln sich ab mit Zeiten starker und häufiger Symptomatik. Stottern kann sehr situationsabhängig sein (z.B. vom Gesprächspartner, von der Gesprächssituation, von der Tageszeit oder der Verfassung etc.)
Zwischen 60% und 80% Prozent (Silverman, 1996) der stotternden Kinder verlieren das Stottern wieder (Remission). Die Zahl derer, die das Stottern beibehalten, liegt dann bei etwa 1 % der Bevölkerung.
Hier treten fast keine Remissionen mehr auf – stotternde Erwachsene müssen sich auf ein Leben mit Stottern einstellen. Durch Therapie kann ein flüssigeres leichteres Sprechen erreicht werden. Eine Heilung vom Stottern kann nicht versprochen werden.
In den ersten Jahren stottern etwa gleichviel Mädchen wie Jungen. Dieses Verhältnis verschiebt sich, so dass im Jugendalter 3 – 4 Mal mehr Jungen stottern als Mädchen. Bei Mädchen kommt es in den ersten Jahren häufiger zu einer Remission (spontane Heilung).